Über den Amazon-Blog kindlepost.de kündigte das Unternehmen soeben die Eröffnung eines neuen eBook-Stores an. Dort werden nur exklusiv für den Kindle erschienene eBooks angeboten; 500.000 wird als Zahl genannt; wie viele davon deutsche Titel sind, ließ sich aber auf die Schnelle nicht rausfinden. Ebenfalls soll es dort exklusive Preisaktionen geben.
Die Exklusivität wird nicht ohne Grund herausgestellt. Gerade hier in Deutschland ist mit dem Tolino Vision ein dem Paperwhite nahezu gleichwertiges Gerät vorhanden und mit der Tolino Allianz ist ein durchaus umfangreiches Konkurrenzangebot vorhanden. Leser könnten durchaus auf die Idee kommen, sich vom bisherigen Vorreiter abzuwenden – da kommt der Hinweis auf 500.000 Exklusivtitel gerade recht, um Abweichler wieder in den goldenen Käfig zurückzuholen.
Aber auch für Autoren hat das Konsequenzen: Amazon wird in Zukunft wohl seine Exklusivtitel stärker in den Vordergrund rücken. Wer KDP nutzt, aber auch auf anderen Plattformen aktiv ist, hat dann das Nachsehen.
Das ist doch auch legitim. Warum sollte Amazon nicht denen, die exklusiv bei ihnen vertreten sind, einen Vorteil einräumen? Natürlich, um sich selbst auch einen zu sichern, schon klar. Aber legitim bleibt es trotzdem.
Legitim ist es. Jetzt muss ich als Autor aber überlegen: Ich verkaufe 80 bis 85% meiner Bücher über Amazon. Ziehe ich mich nun aus den anderen Shops zurück? Oder bleibe ich dort, um eventuell neue Lesergruppen zu erreichen, auch wenn ich bei Amazon „aus der Werbung rausfalle“, weil Kindle-Leser in Zukunft mehr auf den Exklusiv-Store gelenkt werden?